Die Elementarwesen
|
Philippus Aureolus Theophrastus
Bombastus von Hohenheim (er nannte sich Paracelsus, vermutlich nach dem römischen
Arzt Celsus) war Derjenige, der den Elementarwesen ihren Namen gab: Gnome
(Erde), Sylphen (Luft), Undinen und Nixen (Wasser) und Salamander (Feuer). Er
wurde 1493 in der Schweiz geboren und starb am 24. September 1541 in Salzburg. |
Paracelsus
(Courtesy of the |
Als
Elementarwesen der Natur bezeichnet man die, die in der antiken Magie als
niedere Engel bekannt waren, also die Wesen der Luft, des Feuers, des Wassers und der Erde. Genauer gesagt die
Sylphen, die
Salamander, die
Undinen und
Nixen sowie
die Gnome.
Paracelsus
definierte zwei Schwingungsebenen – zum einen die „opake“ lichtundurchlässige
Ebene, zum anderen die „diaphane“, die durchscheinende Ebene. Diese letzte
Ebene kann ein Mensch im normalen Bewusstseinszustand nicht wahrnehmen.
Paracelsus
beschreibt die Naturgeister von der allgemeinen Charakteristik so, dass diese
ganz normal essen, trinken, sich vermehren, sterben und sogar sprechen können.
Sie leben wie die Menschen in Wohnungen. Laut Paracelsus können sie sich
verwandeln, größer und kleiner werden und auch durch Wände gehen.
Elementarwesen
leben sehr lange – einige können sogar mehrere hundert Jahre alt werden. Der
Tod ist für sie jedoch das endgültige Ende. Sie kommen nicht wieder, sondern
verschwinden einfach. Das ist auch nach Paracelsus der Grund, warum sie Kontakt
zu den Menschen suchen. Denn nur das gibt ihnen die Möglichkeit, unsterblich zu
werden.
Das
Wissen um die Elementarwesen ist sehr alt. Schon lange vor Paracelsus tauchen
sie in zahlreichen Sagen und Legenden auf. Und zahlreiche Wissenschaftler,
Schriftsteller und Esoteriker, wie Helena Petrovna Blavatsky, Rudolf Steiner,
Heinrich Heine, Eduard Bäzner, der Maler Hieronymus Bosch oder Selma Lagerlöf
beschäftigten und berichteten von ihnen.
Besonders
das Altertum ist voll von Hinweisen auf Elementarwesen - sogar im frühen
Christentum tauchen sie auf.
Reprobus |
Im
Buch Henoch (das Buch Henoch gehört zu denen dem Alten Testament nahe stehenden
Offenbarungsschriften (entstanden ca. im 1. Jahrhundert nach Chr.) finden sich
Anhaltspunkte darauf, dass die Giganten, Elementarwesen der Luft, die Nachkommen
von Frauen und Engeln gewesen sein sollen. Diese Frauen wurden später zu
Sirenen. Die Römisch-Katholische Kirche hat der Sage nach ein Elementarwesen heilig gesprochen: Den Kanaaniter Reprobus, den "Christusträger" und Märtyrer, der als Sankt Christophorus bekannt wurde. Er war ein Gigant (Elementarwesen der Luft) mit einem Hundskopf.
|
Ein
anderes, biblisches Elementarwesen sind die Nephilim. Der Name bedeutet übersetzt
„Fäller“ oder „Zu Fall Bringende“. Im sechsten Kapitel der Genesis
taucht der älteste Hinweis auf diese riesigen Mischwesen auf, die von Göttern
und Menschenfrauen gezeugt wurden. Sie sollen nicht nur stärker und viel größer
als die Menschen, sondern auch vom Charakter her unglaublich boshaft sein. Die
Sintflut bedeutete letztendlich auch das Ende für die Nephilim.
Es gibt viele Märchen und Sagen über die Elementarwesen. Eine der bekanntesten Legenden ist die vom Rübezahl, der im Riesengebirge hausen soll. Vermutet wird, dass die Quelle der Sagen aus heidnischer Zeit stammen – erstmals aufgeschrieben wurden sie jedoch von Johannes Praetorius, der mit richtigem Namen Hans Schultze hieß und von 1630 bis 1680 in Deutschland lebte (geboren in Zeltlingen/Altmark, gestorben in Leipzig).
Es gibt an die 135 Erzählungen vom Rübezahl
(gesammelt nachzulesen unter Sagen.at).
In den meisten Erzählungen wird er
als unberechenbarer, ekelhafter Berggeist beschrieben, der zum Beispiel Wanderer
vom Weg abkommen ließ, Bauernleute erschreckt und sich den Menschen gegenüber
boshaft verhielt, wann immer er nur die Gelegenheit dazu bekam. Doch Rübezahl war nicht immer so:
Die erste Legende, die darüber berichtet, wie er zu seinem Namen kam, erzählt,
dass Rübezahl einmal wirklich darum bemüht war, zu den Menschen Kontakt
aufzunehmen. Er verwandelte sich in einen Knecht und ließ sich bei zwei Bauern
anstellen, die aber beide seine Arbeitskraft nicht zu schätzen wussten und ihn
nicht gerecht entlohnten – und das, obwohl ihnen der Berggeist nur Vorteile
brachte. Der Berggeist war enttäuscht. Richtig schlimm wurde es jedoch, als
sich Rübezahl in die Königstochter Emma verliebte. Er entführte sie und
wollte sie heiraten. Das Mädchen war aber schon in einen anderen verliebt und
die Hochzeit stand kurz bevor. Von all dem wusste Rübezahl aber nichts. Er
bemerkte nur, dass das Mädchen sehr traurig war und holte ihr deshalb Rüben,
die sie in die Dienerinnen ihres Hofstaats verwandeln konnte. Da war sie eine
zeitlang glücklich. Aber so wie die Rüben verdorrten, alterten auch die Gefährtinnen.
Da es zu dieser Zeit gerade Winter war, konnte Rübezahl nicht so schnell neue
heran schaffen.
|
Rübezahl (F. Rowland, 1904) |
Emma gab ihm das Versprechen, dass
sie ihn heiraten werde, so bald er neue Rüben beschafft hatte. Als es endlich
so weit war, verwandelte Emma die erste Rübe in eine Biene und gab ihr den
Auftrag, ihren Liebsten zu suchen und ihm zu sagen, dass sie fliehen wolle. Doch
die Biene wurde von einem Vogel gefressen. Nicht besser erging es der Grille,
die Emma los schickte. Erst die Elster hatte Erfolg und fand ihren Zukünftigen.
Jetzt schickte Emma Rübezahl aufs
Feld, um die Rüben zu zählen. Sie sagte zu ihm, dass sie bei ihrer Hochzeit
viele Gäste wünschte und sie ihn nur dann heiraten werde, wenn er die exakte
Anzahl der Rüben festgestellt hatte. Rübezahl ging und zählte – und er
brauchte mehrere Anläufe, bis er alle Rüben gezählt hatte. Von diesem „Rüben
zählen“ hat der Gnom auch seinen Namen – „Rüben Zähler“ oder „Rübezahl“.
Emma verwandelte unterdessen eine kräftige
Rübe in ein Pferd, mit dem sie dann entwischte. Als Rübezahl das entdeckte,
stampfte er voller Wut dreimal mit dem Fuß auf und fuhr in die Erde hinab, wo
er die nächsten 99 Jahre verbrachte.
Als er sich dann wieder hinauf
traute, beschloss er, Rache an den Menschen zu nehmen für das, was sie ihm
angetan hatten. Doch er war nicht immer böse. Erzählt wird zum Beispiel von
einem armen Bauersmann Veit, der nicht wusste, wie er seine sechs Kinder und
seine Frau ernähern sollte. Mit 100 Talern wäre ihm geholfen, meinte er –
denn damit könne er neue Felder kaufen und zu neuem Wohlstand kommen. Er wollte
sich also von den drei Vettern seiner Frau, die jenseits des Riesengebirges
lebten, das Geld leihen und es ihnen nach drei Jahren mit Zinsen zurück zahlen.
Doch die waren unbarmherzig und schickten den Schwager wieder fort. In seiner
Not rief er Rübezahl an. Der kam auch und wollte ihm zuerst etwas antun. Doch
als er die Geschichte hörte, bekam er Mitleid mit dem Bauern, führte ihn in
die Höhle zu einem Goldschatz, wovon sich der Mann 100 Taler nahm. Er stellte
dem Gnom auch einen Schuldschein aus und schwor, das Geld mit Zinsen genau nach
drei Jahren wieder zurück zu zahlen. In den drei Jahren wuchs der Besitz des
Mannes an, er wurde sehr wohlhabend und seiner Familie fehlte es an nichts. Auf
den Tag genau fuhr er dann zu dieser Höhle zurück, um Rübezahl seine Schulden
zurück zu zahlen. Doch er konnte den Eingang nicht mehr finden. Auch das Rufen
des Berggeistes bei dessen Spottnamen „Rübezahl“ half nichts – er blieb
verschwunden. Dann fand sein Sohn den Schuldschein auf dem „Zu Dank bezahlt“
stand. Als er anschließend über den Berg fuhr und sich nach seinen Vettern
erkundigte, wurde ihm mitgeteilt, dass der Erste verstorben, der Zweite seinen
Besitz verloren hatte und der Dritte davon gezogen war. Von Veit wird noch
berichtet, dass er sein Leben lang ein rechtschaffener, ehrlicher Mann geblieben
ist.
Selma Lagerlöf |
Es gibt – wie schon erwähnt –
zahlreiche Sagen und Legenden deutschsprachiger Herkunft. Aber auch andere Länder
kennen die Elementarwesen. Im Norden heißen sie zum Beispiel Smafolk, das
kleine Volk. Eine der bekanntesten Autorinnen, die vom Smafolk erzählt, ist die
Dichterin und Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf[1]
(vor allem bekannt durch „Nils Holgersson“). Sie verpackte in ihre Bücher
auch immer persönliche Erinnerungen und Erlebnisse mit den Wesenheiten und war
von deren Existenz überzeugt. |
Das Wissen um die Elementarwesen ist tatsächlich schon sehr alt, wenn man von den Überlieferungen ausgeht.
Proklus von Athen (410 bis 485 n. Chr. in Konstantinopel) der zur Schule von Plutarch und Platon zählt, wird als Neuplatoniker bezeichnet. Das Ziel des Neuplatonismus ist die Einswerdung mit dem transzendenten Gott, die durch magisch-mystische und asketische Praktiken erreicht werden soll (Fachbegriff: theurgische und hieratische Praktiken).
Proklus schrieb über die Dämonen der Erde, der Luft, des Feuers und des Wassers, dass sie Wesen aus einer „ätherischen, halbkörperlicher Struktur“ sind und „zwischen Göttern und Menschen wirkende und vermittelnde Kräfte“. Er erklärt weiter, dass sie zu einem gewissen Grad die Seelen der Elemente, der Mineralien und der Pflanzen sind.
Im 16. Jahrhundert beschäftigte sich der Abt von St. Jakob in der Vorstadt von Würzburg, Johannes von Tritheim oder auch Johannes Trithemius[2] (1462 in Trittenheim bis 1516 in Würzburg) mit den Elementarwesen. Der als Hexentheoretiker bekannt gewordene Johannes Heidenberg (das war sein Familienname) soll – das ist die Vermutung – der Lehrer von Agrippa von Nettesheim gewesen sein. Er beantwortete eine Frage von Kaiser Maximilian I., der wissen wollte, inwiefern Hexen von Elementarwesen geholfen wird. |
Johannes von Tritheim
|
Bei der Erklärung der Feuergeister, der Salamander, beruft sich Tritheim auf Lucius Apulejus (125 n. Chr. – Madaura, Afrika bis 170 n. Chr.)[3] und auf Aristoteles (384 v. Chr. auf der Halbinsel Chalkidike bis 322 v. Chr. in Chalkis auf der Halbinsel Euboia)[4]. Aristoteles war der Ansicht, dass man öfters in Öfen kleine Tiere mit Flügeln habe herumfliegen sehen, die im Feuer leben, indem sie mit ihm entstehen und wieder an den Ort zurückkehren, von dem sie gekommen sind. Diese Gattung der Elementarwesen sollen laut Tritheim nicht mit den Hexen zusammen arbeiten, da sie nur im Feuer leben und sich außerhalb gar nicht manifestieren können.
Anders sieht er es bei den Luftgeistern: Sie haben laut Tritheim einen grimmigen und heftigen Charakter. Werden sie gestört oder verärgert, wollen sie gleich gegen den Verursacher vorgehen. Tritheim beschreibt sie als stolz, neidisch und leidenschaftlich. Obwohl sie in der Luft leben, kommen sie gerne auf die Erde, um in der Nähe der Menschen zu sein. Sie nehmen deren Gestalt an. Trithemius behauptet, dass Hexen überwiegend mit den Luftgeistern zusammen arbeiten, weil diese nicht nur eine größere Kraft besitzen, sondern auch weitaus schlauer als die übrigen Elementarwesen sind. Wörtlich: „Die Hexen bekommen eine um so größere Macht, Böses zu tun, je mächtiger der Dämon ist, der ihnen dabei zu Hilfe kommt.“
Die Erdgeister helfen den Hexen nur ab und zu. So warnen sie Denjenigen, der sie zu beschwören versteht, vor Gefahren. Sonst haben sie mit Magie jedoch nur wenig zu tun.
Trithemius beschreibt die Erdwesen allgemein als bösartig: Sie lauern Wanderern auf, führen Jäger auf die falsche Fährte und sollen sogar Menschen töten. Besonders gefährlich sind die Erdwesen, die im Inneren der Berger leben. Sie hüten verborgene Schätze und bestrafen all jene, die nach diesen Schätzen suchen. Von ihrem Wesen her wollen sie nur Schaden anrichten. Mit Hexen und Zauberern wollen aber auch diese Berggeister nichts zu tun haben. Sie machen sich aber einen Spaß daraus, sich als Geister von Verstorbenen auszugeben. Und natürlich jagen auch diese Berggeister den Menschen gerne einen Schrecken ein. Trotzdem gibt es aber auch Erdwesen, die sich in der Nähe von Menschen aufhalten, ohne ihnen zu schaden.
Auch die Wasserwesen haben laut Trithemius mit Magie nicht viel am Hut. Vom Charakter her kommen aber auch sie nicht gut weg: Sie sind ungestüm, aufbrausend, hinterhältig. Wassergeister sind meistens Frauen, ganz wenige sind Männer. Sie sind schuld an Meeresstürmen oder an Schiffsunglücken. Wasserwesen sollen sogar auf dem Festland wohnen, wo sie zum Beispiel als Tiere in Erscheinung treten. Ab und zu sie sind dem Menschen gegenüber aber auch gutmütig gesonnen. Zum Beispiel behauptet Trithemius, dass Quellnymphen an den Flüssen und Bächen nicht nur miteinander spielen, sondern auch mit den Menschen in Kontakt treten und mit ihnen spielen.
Agrippa von Nettesheim |
Auch Heinrich Cornelius
Agrippa von Nettesheim (14. September 1486 in Nettesheim bei Köln bis
18. Februar 1535 in Grenoble)[5]
beschäftigte sich mit den Elementarwesen. In seiner „Geheimen Philosophie“
beruft er sich auf Origines (185 nach Chr. in Alexandria bis 254
n. Chr. in Tyros)[6]
bis , der schrieb, dass die Erdgeister die Aufgabe haben, das zu tun, was auf
der Erde getan werden muss. So sollen sie bei Schlachten anwesend sein, ihren
Freunden helfen und die Menschen auf Reisen begleiten. Auch Glück und Unglück
sind auf sie zurückzuführen. |
Über die Feuerwesen schreibt er, dass diese mehr dem Himmel folgen, also sie wirken wörtlich „zur Betrachtung des Höheren mit“, die Luftwesen folgen – auch wörtlich - „der Vernunft und begünstigen diese Seelenkraft, indem sie dieselbe vor der sinnlichen und vegetabilischen Kraft gleichsam lostrennen und so dem tätigen Leben dienen, wie die Luftgeister dem beschaulichen; die Wassergeister folgen der Einbildungskraft und dem Gefühl und dienen dem vergnügungssüchtigen Leben; die Erdgeister endlich folgen der Natur und begünstigen die vegetative Natur.“
Nach Agrippa stimmen Elementwesen mit der also mit der so bezeichneten „himmlischen Seele“ überein – also dem Verstand, der Vernunft, der Einbildungskraft und der belebenden und bewegenden Natur.
Bei der Manifestationsmöglichkeit der Elementarwesen beruft er sich auf Marcus Terentios (116 v. Chr. Rieti im Sabinerland bis 27 v. Chr.)[7]. Nach ihm verwandeln sich die Feuer- und Luftgeister in das, was sie sich einbilden. So kommen die Wassergeister meistens in weiblicher Gestalt daher – auch auf Grund des weichen Elements, in dem sie leben. Hingegen sind die unter der Erde lebenden Wesenheiten weniger verwandlungsfähig. Diejenigen, die an trockenen Orten hausen, haben meistens einen männlichen Körper. Sie verwandeln sich in Satyren und Faune. Die sollen sogar die Frauen verfolgen und auch mit ihnen Geschlechtsverkehr haben.
Auch deckt sich seine Schilderung der unterirdisch lebenden Erdwesen mit jenen des Trithemius. So sollen sich diese „in Höhlen und Gebirgsklüften aufhalten, auch in Brunnen und anderen unterirdischen Orten. Sie graben Metalle und bewachen Schätze [...] erschüttern Fundamente und führen bei Nacht Tänze auf, die sie plötzlich unter lautem Geräusch und Glocken- und Schellenklang verlassen, wodurch die Leute nicht wenig erschreckt werden.“ Pictorius vermutet auch, dass sie die unterirdischen Geister auch als Seelen Verstorbener ausgeben.
Der Paradevertreter für die
Elementarwesen ist jedoch Paracelsus, der im weiter oben schon
ausführlich behandelt wurde.
Auch bei den Rosenkreuzern spielen
Elementarwesen eine nicht unbedeutende Rolle. So sollen sich die Rosenkreuzer
laut Überlieferung die Lapis philosophorum[8]
zubereitet haben, eine Essenz, die unedle in edle Metalle verwandeln kann und außerdem
Gesundheit verleihen und lebensverlängernd wirken sollte. Und bei der
Transformation halfen den Alchimisten die Elementarwesen, also die Geister der
Elemente. Erst durch die Wesen konnte die Verwandlung vollzogen werden. Wenn
jemand diese Tinktur besaß, konnte er auch nur etwas damit anfangen, sofern er
die Elementarwesen dazu bringen konnte, mitzuhelfen.
So gibt es eine Legende über den
Alchimisten Adept Sehfeld (oder Seefels), der im 18. Jahrhundert im Dienst von
Kaiserin Maria Theresia gewesen sein soll. Seine Aufgabe war es, für die
geldgierige Kaiserin Metall in Gold zu verwandeln. Von der Legende gibt es zwei
Versionen: Einmal nahm die Tochter seines Wirts einige Körnchen von dem grauen
Pulver. Es gab einen lauten Knall, als der Lapis das flüssige Zinn berührte
und die Masse wurde pechschwarz. Da kam Sehfeld herein und erklärte, dass nur
ein Meister der Alchemie diese Wandlung herbeiführen kann. In einer anderen
Version wollte sein Wirt einige Körnchen der Tinktur haben um die Verwandlung
durchzuführen – es blieb im Tiegel aber nur geschmolzenes Zinn. Erst als
Sehfeld den Raum betrat, verwandelte es sich in Gold.
Materia Prima Lapidis
Philosophorum |
Der Lapis philosophorum selbst soll
laut der Überlieferung aber noch weitaus schwieriger herzustellen sein als die
Umwandlung von Metall in Gold. Dazu gibt es unzählige Bücher, deren
Anweisungen aber unverständlich sind. Karl Spiesberger schreibt in seinem Buch
„Die Naturgeister“, dass dazu ein echter innerer Wandlungsprozess notwendig
ist, um die Anweisungen zu verstehen. Wissenschaftlich gesehen ist es aber so,
dass die Umwandlung von Metallen in Gold mit den chemischen Verfahren, die von
den Alchemisten angestrebt werden, unmöglich ist, weil die dabei auftretenden
Energien dafür um ein Vielfaches zu klein sind. Solche Umwandlungen
funktionieren nur bei den mit millionenmal höheren Energien und Methoden. Der
amerikanische Physiker und Nobelpreisträger Glenn T. Seaborg war der erste
Mensch, der mit kernphysikalischen Methoden 1980 einige tausend Bleiatome zu
Gold verwandelte. |
Spiesberger schreibt jedoch, dass es
nur einem wirklichen Adepten vorbehalten ist, den Stein der Weisen zuzubereiten.
Und diesem helfen dabei auch die Elementargeister. Der echte Rosenkreuzer ist
laut ihm ein von Grund auf Gewandelter, der es auch versteht, die Elementarwesen
wahr zu nehmen. Darüber hinaus sollen die Rosenkreuzer aber auch noch die
Obersten, also die Herren der Planetengeister, die sich Ruhanija[9]
nennen, herbeigerufen haben können.
Die haben dann wieder Ifriten[10],
die so genannten Dienstgeister, oder „Spiritus familiaris“ beschafft. Diesen
Elementarwesen stehen wiederum die Planeten-Archonten vor, die nach dem französischen
Kabbalisten Papus auch „Olympische Geister“ genannt werden. Diesen Archonten
wiederum unterstehen die 72 Genien der Tierkreiszeichen[11].
Auch Johannes Kepler[12]
glaubte an Planetengeister. Lange vor ihm beschäftigte sich auch Thomas
von Aquin[13]
mit den Planetengeistern. Und selbst in der Katholischen Kirche wurde das
Weihwasser mit den Worten „Exercisco te, creatura aquael“ – „Ich treibe
dich aus, Wassergeschöpf!“ gesegnet.
Helena Petrovna Blavatsky[14] schreibt über Gnome und Feuerelementale, die von ihrem „großen König“ den Auftrag erhalten haben, Menschen zu schaffen. Darüber hinaus erwähnt sie sprechende Tiere, die irgendwann von den Schwarzmagiern beseelt und künstlich geschaffen wurden. An jedes dieser von ihr als „mechanische Tiere“ bezeichneten Wesen war ein Elementargeist gebunden, dessen Aufgabe es als „magischer Wächter“ war, seinen Meister vor Gefahren zu warnen. Als einen weiteren Hinweis auf die Geister bezeichnet sie eine Äußerung Platos über die unvernünftigen, ungestümen Elemente, die sich aus Feuer, Luft, Wasser und Erde zusammen setzen. |
Helena Petrovna Blavatsky |
Franz Hartmann |
Franz Hartmann, ein
Doktor, deutscher Theosoph, Rosenkreuzer, Freimaurer und Schüler Blavatskys,
teilt diese Ansicht nicht [15].
Er schreibt über die Deva Yonis,
dass dies Elementarwesen niederer Art sind, die sich ein Magier unterwerfen
kann. Er erklärt: „Sie sind die Seele der Elemente, die launenhaften Kräfte
der Natur, welche einem unabänderlichen Gesetze, das diesen Kräftezentren
innewohnt, unterworfen sind. Ihr Bewusstsein ist unentwickelt und ihre Körper
sind von plastischer Natur und sie können eine beliebige Gestalt annehmen, je
nach dem bewussten Willen desjenigen Menschen, der sich mit denselben in
‚Rapport’ versetzt.“ Franz Hartmann bezeichnet die Naturgeister als
„vergleichbar mit Licht, Wärme Luft und Elektrizität“ – eine Ansicht,
die auch die Rosenkreuzer vertreten. Sie sind für ihn blinde Werkzeuge zur Ausführung
der Naturgesetze. Er stimmt mit Paracelsus darin überein, dass Naturgeister
Kinder gebären, essen, trinken und herumgehen, also dem Menschen ähnlich sind.
Er schreibt jedoch weiter, dass sie im Allgemeinen „formlose lebendige Naturkräfte“
sind, die aber zu gewissen Zeiten als „individuelle Erscheinungen und
Bewusstseinsformen“ auftreten können. Diese körperlichen Erscheinungen sind
laut Hartmann jedoch nicht als die äußerliche Verkörperung dieser Elemente zu
verstehen, sondern höchstens als die physische Grundlage. Was heißt, sie können
sich in verschiedene Erscheinungen verwandeln. |
Naturwesen gibt es nahezu überall
– mit unterschiedlichem Namen. So sind beispielsweise die Schedim böse
Kräfte, die von den Kanaanitern als Gottheiten angebetet wurden. Der Name
bedeutet „Ausgießer". Ein Tal wurde nach ihnen benannt. Es scheint eine
Verbindung zwischen den Schedim als den Urbildern der fruchtbaren Natur zu
geben. Im Alten Testament (Psalm 106, 37) wird das Wort als „böse
Geister" übersetzt, und es wird geschrieben, dass die Kanaaniter das Blut
ihrer Söhne und Töchter für die Schedim vergossen. Darüber hinaus findet
auch Lilith, ein gefürchteter Nachtdämon, Erwähnung. In den Nächten des
Mittwochs und des Sabbats ist zudem besondere Vorsicht geboten, da in dieser
Zeit 18.000 Dämonen umgehen sollen. Diese lassen sich durch Räucherungen
vertreiben. Auch in den den Hennoch-Büchern spielen Dämonen eine wichtige
Rolle. Diese gefallenen Engel sollen irdischen Frauen nachgestellt haben. Durch
den Kontakt zwischen Mensch und Dämon lernten die Menschen aber zahlreiche Künste
kennen.
In der Ars Goetia[16],
der erste Teil des „Schlüssel Salomons“ (Lemegeton) ist eine Liste von 72 Dämonen
enthalten. Diese sollen vom König Salomon[17]
beschworen worden sein. Er hatte sie in ein bronzenes Gefäß, das mit magischen
Symbolen verziert war, eingeschlossen und ihnen befohlen, für ihn zu arbeiten.
In der Ars Goetia stehen nun Anweisungen, wie ein solches Gefäß hergestellt
wird. Darüber hinaus werden jedem
Vertreter der „teuflischen Hierarchie“ Rang- und Adelstitel zugewiesen und
die Ars Goetia gibt dem Dämonen persönliche Zeichen oder Siegel. Darunter
befinden sich viele Wesenheiten und semitische Götter von mehreren europäischen
vorchristlichen Religionen. Viele sind aber auch unbekannt oder erfunden. Es
finden sich andererseits aber Parallelen zu den Dämonen, die zum Beispiel
Trithemius anführt. Eine überarbeitete
englische Ausgabe der Ars Goetia wurde 1904 von Aleister Crowley[18]
veröffentlicht und dient als Schlüsselkomponente seines beliebten und
einflussreichen Systems Thelema. |
Weitere
Naturgeister sind zum Beispiel die Daityas der Brahmanen (eine
hinduistische Gruppe von Dämonen, die die Unterwelt bewohnen), die Bhutas[19]
und Devas[20]
der Inder, die Devs[21]
der Perser, die Afriten oder Ifriten der Ägypter, die Jowahus
afrikanischer Stämme – aber auch etliche von Griechen als Dämonen
bezeichnete Wesen zählen dazu.
Franz
Hartmann kennt noch eine
weitere Gruppe – die Madan. Sie sind eine in Indien , Japan,
oder Tibet bekannte Kategorie von Elementargeistern. Hartmann beschreibt sie als
boshaft, halb tierisch und halb wie Monster aussehend. Sie werden vor allem von
Schwarzmagiern eingesetzt, um Menschen und Tieren Schaden zuzufügen. So liebt
der „Schudda-la-Madan“, Verbrechen, Morde, frische Gräber, Schlachthäuser
und Hinrichtungsstätten. Er ist ein Feuergeist, der die Form der Dinge verändern
kann. Er – selbst immun gegen Feuer – hilft gerne beim Legen von Bränden.
Der Schula-Madan ist ein Erdgeist. Diesem Erdgeist, der Schmeicheleien und
Komplimente sehr zugänglich ist, haben laut Hartmann die Fakire[22]
ihre Wunder zu verdanken. Denn schließlich ist er es, der es fertig bringt,
einen Mangobaum innerhalb von Minuten in die Höhe schießen zu lassen. Der
Kumil-Madan ist ein Kobold, der dem Element Wasser angehört. Er besitzt die Fähigkeit,
in die Gegenwart und die Zukunft zu schauen.
Der
Poruthu-Madan hilft wiederum dem Tierbändiger bei der Zähmung wilder Tiere. Er
besitzt eine ungeheure Größe.
Die
Madan erwähnt auch Blavatsky in ihrem Werk „Isis entschleiert“ (Band 1,
Kapitel 13, Seite 495). Franz Hartmann war ihr Schüler. Da sie die Madan mit
denselben Worten wie Hartmann beschreibt, liegt die Vermutung nahe, dass er
diese Aussagen einfach von ihr übernommen hat. Es gibt auch sonst keine
weiteren Quellen über diese Gruppe von Elementarwesen.
Wie Elementarwesen und Menschen zusammen arbeiten können, zeigt das bekannte Wunder von Findhorn.
In der Findhornbucht im Norden Schottlands hatten Eileen Caddy und ihr Mann Peter Caddy mit ihren drei Söhnen und ihrer Freundin Dorothy McLean 1962 einen Garten angelegt. Eileen vertraute dabei auf ihre innere Führung - Stimmen, die ihr rieten, mit ihrem Mann genau hier her zu kommen. Die Umgebung bot aber die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für einen Gemüsegarten: Der Boden bestand aus Sanddünen, in denen nur Stechginster und Seegras wuchs und das raue Wetter mit starkem Wind tat ein Übriges.
Dennoch entwickelte sich innerhalb weniger Jahre ein schöner Garten mit einer Pflanzenpracht, die Gartenexperten aus dem ganzen Land in Staunen versetzten. Tropische Pflanzenarten gediehen, Gemüse wuchs in ungekanntem Umfang und Ausmaß, der Geschmack der Früchte war unbeschreiblich und Setzlinge aus dem Findhorngarten waren wegen ihrer außerordentlichen Kraft heiß begehrt. Bodenexperten und Gartenarchitekten, die den Garten untersuchten, waren verblüfft und konnten innerhalb der bekannten Methoden der organischen Landwirtschaft keine Erklärung dafür finden. Ein hinzugezogener Sachverständiger für Agrikultur der Vereinten Nationen betonte, dass hier keine der bekannten Gartenbaumethoden im Spiel sein könne. Der Boden war zwar von der Gruppe von den Kieselsteinen gesäubert und mit Mengen von Kompost und Pferdemist angereichert worden, doch das allein war keine Erklärung für das erstaunliche Wachstum in diesem Garten. Immer mehr Besucher aus ganz England kamen. Die Caddys führten es auf ihre bewusste Zusammenarbeit mit den Naturwesen zurück. |
Heute ist Findhorn die größte alternative Gemeinschaft Schottlands – mit Gästen aus aller Welt. Auf dem Programm des Findhorn-Colleges finden sich – neben der Kommunikation mit der inneren Stimme – Themen wie ein klima-neutrales Leben und die globale Umweltkrise.
Die Findhorn Gemeinschaft wurde 1962 von Peter und Eileen Caddy und Dorothy Maclean gegründet. Sie hat im November 1992 ihren 30-jähriges Bestehen gefeiert. Damit ist die Gemeinschaft eine der ältesten existierenden New Age-Gemeinschaften. Eileen Caddy ist am 13. Dezember 2006 im Alter von 89 Jahren gestorben, Peter Caddy starb 1994. Dorothy Mclean lebt heute in Nordamerika, besucht Findhorn jedoch regelmäßig.
Außer der Bezeichnung Elementarwesen findet sich oft das ähnlich lautende Wort Elementalwesen. Drücken nun beide Wörter dasselbe aus oder beziehen sie sich auf zwei verschiedene Begriffe?
Tatsächlich ist letzteres der Fall – oft steht elemental auch dort, wo elementar stehen müsste. Und zwar wird elemental immer im Zusammenhang mit den Elementen gebraucht.
Um diese Frage zu behandeln, ist
zuerst einmal die Auseinandersetzung mit der Elementalessenz notwendig. Als
Elementalessenz bezeichnet man die auf der Astralebene existierende besondere
Art von Stoffmaterie.
Hunderte von verschiedenen Arten der Elementalessenz finden sich auf allen
Regionen der Astralwelt. Diese Elementalessenz reagiert auf Gedanken und Gefühle.
Durch die Elementalessenz nehmen diese eine reale Form an. Es werden Wesen
erschaffen. Von der Stärke dieser Gedanken und Gefühle ist abhängig, welche
Dauerhaftigkeit, Form und Farbe dieses künstliche Wesen hat. Während sie
existieren, sind diese Formen beseeltes Leben, die auch künstliche Elementale
genannt werden.
Sie heften sich an den Astralkörper desjenigen Menschen heften, dessen gute
oder schlechte Ausstrahlung sie entsprechen oder von dem sie erschaffen wurden.
Sie können jetzt die Gedanken des Menschen beeinflussen.
Hellsichtige Menschen können sie sehen, in dem zum Beispiel bei traurigen
Menschen eine dunkle Wolke über dem Kopf sehen oder einen heftigen Gefühlsausbruch
als roten Blitz wahr nehmen.
Auch
Karl Spiesberger beschäftigte sich mit den Naturgeistern. Seine Erkenntnisse
hat er in dem Buch „Naturgeister – wie Seher sie schauen, wie Magier sie
rufen“ nieder geschrieben. Karl Spiesberger wird am 29. Oktober
1904 in Baden bei Wien geboren. Seit frühester
Jugend interessiert er sich für die okkulte Thematik und Hypnose. Im Mai 1932 zieht er nach Berlin und übt den Beruf des Schauspielers aus. 1935 lernt er den damals bereits bekannten Magier und Okkultisten Gregor A. Gregorius (Eugen Grosche), der 1928 die Loge "Fraternitas Saturni" gründete, kennen und kommt in näheren Kontakt zu ihm. |
Spiesberger beschäftigt sich intensiv mit der magischen Anwendung der „Runen“, gerät aber durch die Verwendung des Armanen-Futharks durch die Nazis in Konflikt und wendet sich anderen okkulten Themen zu, wie z.B. der Magie der Planeten und der alten Zauberbücher (Grimoires). Er tritt in die okkult-esoterische Loge Fraternitas Saturni ein, die jedoch bald darauf von den Nazis verboten wird, genau so wie alle geheimen und okkulten Gesellschaften. |
Als sich die Loge nach dem Krieg im Jahr 1950 reorganisiert nimmt Spiesberger (Logenname „Frater Eratus“) die Funktion des 1. Aufsehers der Loge Orient Berlin ein und widmet sich der Schriftstellerei. 1960 tritt er aus der Loge aus unbekanntem Grund aus. Karl Spiesberger starb am 24.01.1992 mit 87 Jahren in Berlin und wurde auch dort beigesetzt.
[1]
Selma Lagerlöf
wurde am 20. September 1858 auf Gut Marbacka, in Värmland, Schweden geboren
und starb am 16. März 1940 auch dort. Am 10. Dezember 1909 erhielt sie als
erste Frau den Nobelpreis für Literatur. 1906 entstand ihr bekanntestes
Werk „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“.
[2]
Trithemius stand
in Verdacht, schwarze Magie zu praktizieren, obwohl er immer wieder betonte,
nur mit weißer Magie, die mit der Kirchenlehre in Einklang stand, zu
arbeiten. Er veröffentlichte mit dem Antipalus maleficiorum („Gegner der
Hexereien“) ein fürchterliches Werk gegen Hexer und Hexerei, das noch
schlimmer war als der „Hexenhammer“ (Maleficus Maleficiorum).
Andererseits schrieb er das Buch „De septem secundeis“ („Von den
sieben Geistern“), in dem er selbst von sieben Planetengeistern, die in
Gottes Auftrag die Welt regierten, berichtet. Dies wurde trotz seiner
gegenteiligen Beteuerungen als teuflische Magie angesehen. Einige seiner
Werke standen dann auch Jahrhunderte lang auf dem Index Librorum
Prohibitorum (eine für Katholiken verbotene Bücherliste – wer diese Bücher
trotzdem las, musste mit Exkommunikation rechnen – wurde 1966 abgeschafft
und umfasste zum Schluss 6.000 Bücher). Nur aufgrund seiner rednerischen
Begabung und mit Hilfe von einflussreichen Freunden entkam er der Anklage
wegen Ketzerei und damit dem Scheiterhaufen.
[3]
Apulejus war ein
antiker Schriftsteller und Philosoph. Er verfasste den Roman „Der goldene
Esel“, der elf Bücher umfasst. Hauptfigur ist Lucius, der in einen Esel
verwandelt wird und sich später wieder in einen Menschen zurück
verwandelt.
[4]
Aristoteles war
der Begründer des Aristotelismus. Daneben gründete er zahlreiche
Disziplinen selbst oder beeinflusste sie maßgeblich, wie die
Wissenschaftstheorie, Logik, Ethik, Biologie, die Dichtungstheorie sowie die
Staatslehre.
[5] Agrippa von Nettesheim war deutscher Universalgelehrter, Arzt, Philosoph, Theologe und Jurist. Er zählt in seiner Auseinandersetzung mit Magie, Kabbalah, Astrologie, Naturphilosophie und seinen Beiträgen zur Religion und Religionsphilosophie zu den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit. Er kritisierte offen die Wissenschaften, den Staat und die Kirche. Agrippa gilt als Neuplatoniker.
[6]
Origines oder
Horigines war ein umstrittener Kirchenschriftsteller, Theologe und
christlicher Gelehrter. Origenes Anliegen war, die gesamte Wissenschaft
seiner Zeit von einem christlichen Gesichtspunkt zu überschauen und das
Christentum in hellenistischer Tradition zu einer universellen Theorie zu
erhöhen. Er starb durch Folter bei den Christenverfolgungen um 250.
[7]
Marcus Varro war
der bekannteste römische Polyhistoriker. Seine Studien umfassten das
gesamte Wissen der damaligen Zeit. Er schrieb über 600 Bücher, vollständig
erhalten sind lediglich drei über die Landwirtschaft. Bei der Religion
unterscheidet Varro zwischen den von Dichtern geschaffenen Mythen und der
einfachen Religion für das Volk. Der
Kirchenvater Augustinus (354 bis 430) griff gerne auf Varros Lehren zurück,
vor allem auf das Werk „De civitate dei" (Über den Gottesstaat)
[8]
Als
den Stein der Weisen (lat.: Lapis philosophorum, arabisch: El Iksir, daraus
abgewandelt entstand im Deutschen Elixir) - oder auch den Azoth -
bezeichneten die Alchimisten seit der Spätantike eine Substanz, mittels
derer man unedle Metalle, wie etwa Quecksilber, in Gold oder Silber
verwandeln könne. Vielen Alchimisten galt der Stein der Weisen zudem als
Universalmedizin.
[9]
Spiesberger: Naturgeister S. 24.
Ruhanija ist die arabische Entsprechung für das griechische Wort "pneuma",
das "Luft, Geist" bedeutet.
[10]
Der Ausdruck
Ifriten stammt aus dem Dschinn-Glauben: Bereits die Meder, ein
antikes-iranisches Volk, glaubten an Dschinn als Wesen, die, neben den
Menschen und anderen organischen Lebensformen, auf der Erde existierten -
als nicht-materielle Lebensformen, dennoch aber an die Erde gebunden. Diese
Wesen besitzen eine Rangfolge und unterteilen sich in verschiedene
Wesenheiten, zu denen auch die Ifriten gehören. Die Ifrit (arab.: Staub),
auch Afrit, Afarit oder Efreet (alte Schreibweise), sind arabische
Totengeister, die aus Feuer geschaffen wurden und das Leben der Menschen
sowohl auf gute als auch auf böse Art und Weise beeinflussen konnten. Sie
werden in den „Erzählungen aus 1001 Nacht“ erwähnt und kommen auch in
mehreren Spielen vor, wie „The Witcher“, „Might and Magic“ oder dem
Rollenspiel „Terra Magica“.
[11]
Eine genauere Aufschlüsselung findet sich bei Franz Bardon (1909 – 1958)
„Die Praxis der magischen Evokation“ (erschienen 1956) von Franz
Bardon wird veröffentlicht. Er beschreibt darin die 24 Wesen der 4
Elemente, die 24 Urintelligenzen der Erdgürtelzone, die 360 Vorsteher der
Erdgürtelzone, die 28 Intelligenzen der Mondsphäre, die 72 Genien der
Merkurzone (im Golden Dawn als die 72 hebräischen Engel aufgeführt),
Intelligenzen der Venussphäre, die 45 Genien der Sonnensphäre, die 36
Intelligenzen der Marssphäre, die 12 Genien der Jupiterzone, die 49
Intelligenzen der Saturnsphäre die er absichtlich namentlich nicht nennt,
die Sphären Uranus und Pluto, deren Namen, Siegel und Gradzuordnungen zum
Zodiak und deren Anrufungstechniken.
[12]
Friedrich Johannes Kepler (1571, Weil der Stadt bis 1630, Regensburg) war
ein deutscher Naturphilosoph, evangelischer Theologe, Mathematiker,
Astronom, Astrologe und Optiker. Er entdeckte die Gesetze der
Planetenbewegung, die nach ihm Keplersche Gesetze genannt werden. Mit seiner
Einführung in das Rechnen mit Logarithmen trug Kepler zur Verbreitung
dieser neuen Rechenart in Deutschland bei. Auch machte er die Optik zum
Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung und half, die mit dem Teleskop
gemachten Entdeckungen seines Zeitgenossen Galileo Galilei zu beweisen.
[13]
* um 1226 in Roccasecca bei Frosínone in Italien, † 7. März 1274 im
Kloster Fossanuova bei Terracina in Italien.
[14]
Helena Petrovna
Blavatsky (gebürtig Helena von Hahn) wurde am 12. August 1831 in
Jekaterinoslaw in der Ukraine geboren und starb am 8. Mai
1891 in London. Sie
war eine russische Okkultistin und wurde vor allem durch die Begründung der
Theosophischen Gesellschaft bekannt.
[15]
Geboren 22.
November 1838 in Donauwörth, Bayern – gestorben 7. August 1912 in Kempten
im Allgäu.
[16]
Die Ars Goetia,
manchmal auch nur Die Goetia genannt, ist der erste Teil des Grimoire aus
dem 17. Jahrhundert, dem Lemegeton Clavicula Salomonis oder Schlüsselchen
Salomons. Ein Großteil des Textes erschien schon früher, darunter Material
aus dem 14. Jahrhundert und früher.
[17]
Israelitischer König, der nur im Buch der König der Bibel vorkommt. Er
soll die Herrschaft über die Dschinn gehabt haben, die für ihn Schätze
aus dem Meer beschafften. So steht es im Koran. Im Sprachgebrauch ist er
auch für sein „Salomonisches Urteil bekannt“.
[18]
Aleister Crowley wurde am
12. Oktober 1875 in Leamington Spa in England geboren und starb am 1. Dezember
1947 in Hastings, East Sussex. Sein
richtiger Name war Edward Alexander Crowley. Er war ein Okkultist,
Kabbalist, Magier, Mystiker, Poet und Verleger. Er war ein begeisterter
Bergsteiger und zahlreiche Reisen führten ihn an viele Orte der Welt.
Crowley war Mitglied im „Hermetic Order of the Golden Dawn“, leitete
dann den „Ordo Templi Orientis“ (OTO) und später den von ihm gegründeten
Orden „Argentum Astrum). Er gründete auch die Religion Thelema, die er in
seinem Buch „Liber AL vel Legis“ (Buch des Gesetzes) beschreibt.
[19]
In Indien Bezeichnung der Dämonen, die die verschiedensten Gestalten (wie
Pferd, Schwein, Riese) annehmen können. Sie bringen Krankheiten und Unheil
über die Menschen, können aber auch durch Opfer besänftigt werden. Ihr
Anführer hat den Namen Kalkuti. Der eigentliche „Herr der Dämonen“ (Bhutanatha)
ist Shiva in einem seiner furchtbaren Aspekte.
[20]
Das aus dem
Indischen kommende Deva ist eine Bezeichnung für die „Gott dienenden“ Götter,
die Himmlischen oder die Leuchtenden. Sie befinden sich auf höheren Ebenen
als die Menschen. Deva kann mit Götter, Halbgötter, Engel oder auch überirischen
Wegen übersetzt werden. Als Himmlische stehen sie nicht außerhalb des
Kreislaufs der Wiedergeburten (Samsara), sondern sind darin integriert. Sie
spielen vor allem im Hinduismus eine Rolle. Obwohl Deva sehr oft mit
„Gott“ übersetzt wird, muss
dabei berücksichtigt werden, dass dieser Begriff für die höchsten
Gottheiten nicht verwendet wird.
[21]
Als Dev (Plural
Devs) oder Dews werden in der Armenischen Mythologie Geister genannt, die
sich in Tiere oder Mensch/Tier-Mischwesen verwandeln können. Sie hausen in
Ruinen von Städten beziehungsweise in Dörfern. Nur die Magier konnten Devs
in die Körper von Menschen einfahren lassen und auch daraus vertreiben.
[22]
Fakire sind nicht
nur die, die sich auf ein Nagelbett legen, sondern sie führen ihrem
Publikum auch Zauberkünste und Wunder vor. Fakir ist die Bezeichnung für
einen herumwandernden indischen Asketen. Viele Fakire sind Mitglieder von
religiösen Orden, besonders islamischer, die sich durch lange Übung
besondere Künste angeeignet haben.