Patricia Crowther:
Covensense

2009 / Robert Hale, London  / ISBN 978-0-7090-8720-5  / 22,99  € / 224 Seiten 


Über den Autorin

Patricia Crowther wurde am 27. Oktober 1927 in Sheffield als Patricia Dawson geboren. Ihre Eltern unterstützten sie für ihren späteren Beruf als Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin und nach ihrem Schulabschluss bereiste sie ganz Großbritannien. 1956 lernte sie ihren zukünftigen Mann, den Zauberkünstler und Bauchredner Arnold Crowther, einen langjährigen Freund von Gerald B. Gardner, auf der Isle of Man kennen. Sie interessierte sich bereits seit ihrer Kindheit für Witchcraft und Magie. Arnold machte sie mit Gerald B. Gardner bekannt. Patricia und Arnold heirateten am 9. November 1960 standesamtlich. Einen Tag zuvor vollzog Gerald B. Gardner das Handfasting-Ritual. 
Sie wurde von Gerald B. Gardner am 6. Juni 1960 in Wicca initiiert und am 14. Oktober 1961 zur Drittgrad-Hohepriesterin geweiht. Patricia initiierte Arnold und beide zogen nach Sheffield und gründeten ihren ersten Coven. Sie ist die Begründerin der "Sheffield Linie". Patricia Crowther veröffentlichte eine Vielzahl von Büchern, war ein gern gesehener Interview-Partner und hielt Vorträge, um über die „Alte Religion“ aufzuklären.

Es ist ruhig geworden um Patricia Crowther. Die „Großmutter der Craft“, wie sie sich seit einer spirituellen Botschaft, die sie an ihrem 70. Geburtstag erhalten hat, selbst nennt, wurde früher regelmäßig zu Talkshows eingeladen und war ein gern gesehener Gast auf diversen Hexentreffen und Konferenzen. Im Jahr 2009 veröffentlichte die heute 85-Jährige ihr Buch „Covensense“. Ihre Idee war, die Fragen, die ihr ihre Leser über die Jahre hinweg zugeschickt haben, in ein Buch zu packen. 

Dieses Frage-Antwort-Spielchen hat sie in verschiedene Themenbereiche unterteilt: Der magische Kreis, Divination, Kräuter und Blumen, Astrologie, Gerald B. Gardner oder Initiation und Rituale, um nur einige zu nennen. „Covensense“ wurde als Hilfestellung für Heiden, Hexen oder andere in Spiritualität Interessierte geschrieben. 

Dieses Buch ist in Teilen auch interessant zu lesen. Crowther füttert dem Leser häppchenweise kleine Informationen über die unterschiedlichsten Bereiche. Und da die Fragen von verschiedenen Leuten gestellt wurden, kann man davon ausgehen, dass es Fragen sind, deren Beantwortung auch auf breites Interesse stoßen dürften. 

Auch mit ihrer eigenen Meinung hält sie sich nicht hinterm Berg. Beispielsweise zur Frage, wie sie sich verhalten würde, wenn der Partner einer ihrer Covenmitglieder nicht mit Wicca einverstanden ist. Pat Crowther erklärt trocken, dass von einem Coven nicht erwartet werden kann, die Eheprobleme seiner Mitglieder zu lösen. In diesem Fall wird das Mitglied gebeten, sich eine zeitlang zurückziehen und die Probleme selbst aus der Welt zu schaffen.

Hartnäckig verbreitet sie in „Covensense“ auch die Mär der Alten Religion: „Well, the Craft of the Priesthood of the Old Religion and archaeologists have placed the worship of a feminine deity to at least 25.000 B.C. […] But regarding the Craft per se, we know that the Mysteries of the Goddess were practised in her temples by priestesses throughout the ancient world and that, when these temples were destroyed, the Mysteries were handed down through the distaff line and eventuelly became linked with witches and witchcraft, when men became initiates too.” (S.143)

Wie viel ihr am Erhalt der alten Traditionen, am Erhalt ihrer Craft gelegen ist, lässt sie immer wieder durchscheinen. Zum Beispiel bei der Frage, ob Gerald Gardner tatsächlich gesagt hat, dass ein Coven das Book of Shadows so abändern kann, wie es der Hohepriesterin gefällt. „Gerald would never have made such an idiotic and irresponsible statement. The basic ways of working should not be changed, prinicipally they have been tried and tested over the years, and proved to be effective. (S.70)

Oder zur Frage, warum Initiationen immer mit Angst und Freude verbunden sein müssen: „They heighten the sense and make aspirants aware of greater forces than themselves. Unless an initiation arouses these feelings within aspirant, one might as well forget all about it.” (S.78)
Im Anhang hat Pat Crowther noch einige Richtlinien zum Aufbau und der Durchführung von Ritualen mit angeführt. 


Fazit: 
“Covensense” ist ein Sammelsurium nützlicher Tipps, Hinweise, interessanter Informationen und persönlicher Einblicke der Autorin. Kein „Must-Have“, aber sicherlich eine nette Ergänzung für die Wicca-Ecke im Bücherschrank!