Klatschmohn


Botanischer Name:   Papaver rhoeas L.
Familie:   Mohngewächse (Papaveraceae)
Deutscher Name:   Klatschmohn
dt. Synonyme:   Blutblume, Feldmohn, Feuerblume, Feuer-Mohn, Flattermohn, Klatschrose, Kornrose, Schnalle, Wolder Mohn, Blatzblume, Boschtkraut, Grindmagen, Donnerblume, Allerleilustblume (=Schlafmohn)
Etymologie:   Der Name ("Klatsch") bezieht sich auf das Geräusch, dass die zusammengelegten Blätter machen, wenn man darauf schlägt (lt. einem Kräuterbuch aus dem 16. Jahrhundert). Vermutlich wurde "Mohn" vom mittelhochdeutschen Wort "mahen" ="tiefer Schlaf" übernommen.
Englischer Name:   Poppy, Poppy Seed, Corn Poppy, Common Poppy
engl. Synonyme:   Blind Buff, Blindeyes, Headaches, Head Waak
Vorkommen:    Nordeuropa, Nordafrika, Asien
   

© Peter Blüm / PIXELIO


Aussehen:    Wild wachsend lässt sich der Klatschmohn an Weg- und Feldrändern finden, er wird aber auch kultiviert. Die einjährige Pflanze erreicht eine Höhe von 90 Zentimetern. Auffällig sind dabei die roten Blüten, die getrocknet auch als farbliches i-Tüpfelchen in Teemischungen verwendet werden und der braune Fruchtknoten. Die Stängel sind behaart, noch nicht aufgeblühte Knospen hängen an ihnen herunter. Die Pflanze selbst enthält einen Milchsaft.
Blütezeit:     Mai bis August
Sammelzeit:     Mai bis August
Verwendete Teile:    Blüten
Inhaltsstoffe:    Linolsäure (Samen), Anthocyane (rote Farbe der Blütenblätter), Alkaloide (Milchsaft). Opiumalkaloide sind lediglich im Schlafmohn, nicht aber im Klatschmohn enthalten.
Heilwirkung:    Beruhigend, erweichend, schleimlösend, schmerzlindernd, tonisierendSchlafmohn, nicht aber im Klatschmohn enthalten.
Volkstümliche Verwendung:    Husten, Nervosität, Schlaflosigkeit, Menstruationsbeschwerden, Furunkel, Hautprobleme
Sonstiges:    Aus den Blättern des Klatschmohns wurde früher rote Tinte produziert.

ACHTUNG!!!
Getrocknete Blüten des Klatschmohns sind nicht giftig. Bei Kindern jedoch kann das Verzehren frischer Teile des Klatschmohns Übelkeit und Magenschmerzen hervorrufen.

 

Brauchtum:    Der Klatschmohn wird mit Liebe, Hochzeit und Ehe in Zusammenhang gebracht, aber auch mit dem Blut Christi und dem Tod. Da seine Blütenblätter schnell verwelken, wenn man ihn pflückt, ist er ein Symbol für Vergänglichkeit.
Er wurde auch bei der Divination verwendet: Möchte man die Antwort auf eine Frage wissen, sollte man die Frage in blauer Tinte auf ein weißes Blatt Papier schreiben. Der Zettel wird dann in einen Topf mit Klatschmohn-Samen gegeben und dieser wiederum neben dem Kopfkissen platziert. Die Antwort wird den Fragenden im Traum gegeben.
Auch sollte der Klatschmohn die Gabe besitzen, einen Menschen unsichtbar werden zu lassen: Dazu musste man den Samen 15 Tage lang in Wein quellen lassen. Dann soll der Wein jeden Tag über einen Zeitraum von fünf Tagen getrunken werden, während der Mensch fastet. Der Überlieferung nach es dann möglich sein, sich willentlich unsichtbar zu machen.
Magische Eigenschaften:    Fruchtbarkeit, Liebe, Schlaf, Geld, Glück, Unsichtbarkeit
Verwendung im Tarot:    Im Tarot wird der Klatschmohn mit der Karte der Hohepriesterin in Verbindung gebracht.
Rituelle Verwendung:    

Klatschmohn schützt als Räucherung vor Blitzschlag und hält jegliches Übel vom Haus fern.
Er war der Göttin Demeter geweiht. In einigen eleusinischen Göttinnenkulten wurde der Mohn auch mit der Göttin Persephone in Verbindung gebracht. Man glaubte auch, dass der Schlafmohn aus der Unterwelt stamme.

Magische Verwendung:    

Die Blüten und Samen werden bei der Zubereitung von Getränken und Mischungen verwendet, die schlaffördernd wirken sollen. Außerdem werden sie gegessen, um Fruchtbarkeit zu gewährleisten sowie Glück und Geld anzuziehen. Einst wurden die Samenköpfe des Klatschmohns vergoldet und als Talisman getragen, um Wohlstand anzuziehen.
Um die Liebe eines Menschen zu entfachen, wird der Samen auch ins Essen gemengt oder zu magischen Säckchen hinzu gefügt.

 

Planet:     Mond, Saturn
Element:    Wasser
Geschlecht:    weiblich
Götter:    Demeter, Persephone, Hypnos

Anmerkungen zum Schlafmohn:

"Groß ist mein Kopf, und darin sind viele winzige Teilchen;
einen einzigen Fuß hab' ich nur, doch dieser ist riesig;
Hab' auch den Schlaf zum Freund,
doch selber kann ich nicht schlafen."
(Antikes Pflanzenrätsel)

Der Schlafmohn ist seit über 5000 Jahren als Heilpflanze und Rauschdroge bekannt. Schon in sumerischen Schriften wird er erwähnt und natürlich war er auch den Ägyptern bekannt.
Er sei, so die Sage, aus den Tränen der Göttin Aphrodite entsprungen, als sie um den Verlust ihres Geliebten Adonis weinte. Außerdem ist er dem griechischen Gott Morpheus (Hypnos?) geweiht und somit ein Sinnbild des Schlafes und Todes.
Mohn soll Glück und Reichtum (Geld) anziehen. Außerdem soll ein mit Mohnsamen versetzter Wein unsichtbar machen.

Der Anbau von Schlafmohn ist in Deutschland nicht erlaubt.

Planet:     Mond
Element:    Wasser
Geschlecht:    weiblich
Götter:    Hypnos

Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):

Klatschmohn
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Klatschmohn
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Klatschmohn
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Klatschmohn
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Klatschmohn
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Schlafmohn (Papaver somniferum)
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Schlafmohn (Papaver somniferum)
© Biopix.dk

Schlafmohn (Papaver somniferum)
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