Rainfarn
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Aussehen: | Leuchtend-gelbe, knopfförmige Blüten ohne Blütenblätter in Doldenrispen, stark duftende, längliche, gefiederte Blätter, Wuchshöhe bis zu 150 Zentimeter. Er ist mehrjährig und wuchert stark. Hauptcharakteristikum des Rainfarns sind die ätherischen Öle, unter anderem Kampfer und Thujon, die stark riechen. Der Rainfarn ist eine so genannte Kompasspflanze, die deshalb so genannt werden, weil sich die Blüten bei voller Sonneneinstrahlung senkrecht nach Süden richten. | |
Blütezeit: | Juni bis September | |
Sammelzeit: | Juli und August | |
Verwendete Teile: | Blüten, Kraut | |
Inhaltsstoffe: | Pyrethrin, Thujon, Bitterstoff, Gerbstoff, Kampfer, Bittere Glykoside, Phytosterole, Parthenolid, ätherische Öle |
Zubereitungen: | Öl, Pulver, Waschungen, Brühe, Tee (wegen Giftigkeit nur aus der Apotheke!), Salbe | |
Heilwirkung: | wirkt: anregend, harntreibend, krampflösend,
tonisierend, menstruationsfördernd, Insekten abwehrend, verdauungsfördernd wurde eingesetzt bei: Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Blähungen, Magenkrämpfen, Eingeweidewürmern, Hämorrhoiden, Rheuma, Gicht, Quetschungen, Verstauchung, Krampfadern, Furunkel, Hautreizungen |
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Volksmedizinische Verwendung: | Gegen Würmer, Läuse, Flöhe, Motten und
Insekten, Migräne, Menstruationsbeschwerden, Abtreibung Rainfarn wurde einst gegen Würmer eingesetzt, darüber hinaus auch gegen Flöhe und Läuse, die man mit Waschungen vertrieb. Bei Tieren wird er vor allem Kälbern als Tee gegeben, um Durchfall zu heilen. Der Brei lässt sich äußerlich gegen Quetschungen, Rheuma und Krampfadern anwenden. Das Öl des Rainfarns ist jedoch stark giftig. So können bereits Mengen über drei Gramm Vergiftungserscheinungen hervorrufen, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden können. Auch die ätherischen Öle des Rainfarns können bei äußerlicher Verwendung Hautreizungen und Allergien hervorrufen. Blütenessenz: Tansy Essenz kann eingesetzt werden, wenn man alles immer wieder vor sich herschiebt und nicht die Willenskraft aufbringt, es gleich zu erledigen, wenn man also zögerlich und unentschlossen ist. Lethargie, Trägheit, Lustlosigkeit und Desinteresse wird umgewandelt in Zielorientiertheit, Motivation und Willenskraft. Die Essenz fördert Selbstvertrauen und Motivation und lässt die eigene Lebensaufgabe, Talente und Fähigkeiten erkennen. Die Homöopathie kennt den Rainfarn als Antispasmodikum, das besonders bei Chorea, Epilepsie und Uteruskrämpfen Anwendung findet. |
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Geschichtliches: | Vom Rainfarn gibt
es bis Anfang des 19. Jahrhunderts nichts Überliefertes. Er findet sich
zuerst im „Capitulare“ von Karl dem Großen, das wahrscheinlich um 812
nach Christus verfasst wurde. Hieronymus Bock (1498 bis 1554 in Hornbach): "Der Samen von dem Reinfar ... mit Honig und Wein eingedruncken / die Würmer sol außtreiben / den Bauchschmerzen stillen / und den Schweiß austreiben." |
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Sonstiges: | Die stark duftenden Blätter sowie die Blüten des
getrockneten Rainfarns, die insektenabweisende Wirkstoffe enthalten,
wurden früher ausgestreut, um Ungeziefer fernzuhalten. Getrocknete
Rainfarnblätter werden in der Imkerei verwendet, um die Bienen zu
beruhigen Der Rainfarn wird auch als Färbepflanze verwendet. Die Blütenköpfe des Rainfarns ergeben zusammen mit dem Beizmittel Alaun einen dunkelgelben Farbton. Für die Beize werden 12 bis 20 Gramm Alaun auf 100 Gramm Wolle genommen. Dunkelgrün wird die Färbung mit einer Alaunvorbeize, Eisensulfat-Nachbeize und Ammoniak-Entwicklungsbad. Man braucht etwa 400 frische Blüten für 100 Gramm Wolle Schädlingsbekämpfung im Garten: aus 500 Gramm frischen, blühenden Pflanzen und 10 l Wasser eine Brühe ansetzen - gegen Erdbeerblütenstecher, Milben, Himbeerkäfer, Blattwespen, Kartoffelkäfer Blattläuse, der Lauchmotte, bei Raupen, Schnecken, aber auch gegen Rostpilze und Mehltau. ACHTUNG!!! Manche Unterarten des Rainfarns sind giftig! Nur verdünnt, in Fertigpräparaten oder äußerlich anwenden! Eine Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen, Entzündungen von Magen und Darm mit Leibschmerzen, einer Rötung des Gesichts und Pupillenerweiterung. Der weitere Verlauf sind starke Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, Uterusblutungen sowie Schädigungen von Niere und Leber. Bei tödlicher Vergiftung erfolgt Kreislauf- und Atemstillstand. Rainfarn kann auch Hautallergien auslösen. Insbesondere Gärtner und Floristen, aber auch Personen, die aus Rainfarn Kosmetik herstellen, sind davon betroffen. |
Brauchtum: |
Die Pflanze gehörte zu den neun Kräutern, die an
Mariä Himmelfahrt geweiht wurden. Um den Blitz abzuwehren, warf man in
Belgien bei einem Gewitter etwas von dem geweihten Sträußchen auf glühende
Kohlen. In der Blumensprache bedeutet der Rainfarn: „Ich erkläre dir den Krieg“ Sie wurde als Schutz gegen Hexen, Zauberer und den Teufel eingesetzt. Die christliche Kirche adoptierte einige alte Bräuche, so auch den um den Rainfarn. Zu Ostern sollte der kirchliche Klerus während den Osterfeierlichkeiten Handball spielen – zu gewinnen gab es einen Kuchen, der als eine der Zutaten Rainfarn enthielt. So erhielt die Pflanze ihre Assoziation mit Ostern, da sie das ewige Leben Jesus Christus repräsentierte. Auch ist der Rainfarn eines der Kräuter, die in Übertrittsritualen verwendet werden. Um Hexen fern zu halten, wurde in Unterfranken der Rainfarn den kleinen Kindern unters Kopfkissen gelegt. Die Stängel hingegen steckte man zu demselben Zweck über die Türen der Ställe. Sie sollten auch Seuchen fern halten. Die Blüten des Rainfarns bekamen die schon verhexten Tiere zum Fressen. Aus Böhmen stammt der Brauch, dass jemand, der auf eine Reise geht, Rainfarn mitnehmen soll, wenn er wieder gesund heimkehren will. |
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Magische Eigenschaften: | Dämonen abwehrend, Schutz, Stärkung, Gesundheit, Langlebigkeit | |
Rituelle Verwendung: | Bei Heilungsritualen gegen Fieber werden 7 Blüten in einen roten Beutel gegeben, die der Erkrankte bei sich tragen soll. Als Räucherung schützt der Rainfarn vor Blitzeinschlag und Hagel, bringt Mut und Selbstbewusstsein und wehrt energieraubende Wesen und Krankheiten ab. Der Rauch neutralisiert zudem Spannungen und wirkt somit gegen Streit genauso wie bei Elektrosmog. | |
Magische Verwendung: |
Die griechische Mythologie erzählt davon, dass sich
Zeus in den schönen sterblichen trojanischen Prinzen Ganymedes verliebte.
Zeus nahm ihn gefangen und brachte ihn auf den Olymp, wo er seither der
Mundschenk der Götter ist. Um ihn unsterblich zu machen, gab der Gott ihm
einen Sud aus Rainfarn. Daher kommt der
Glaube, dass Rainfarn das Leben verlängert. Rainfarnblätter in die Schuhe gelegt sollen vor Unglück schützen und hartnäckiges Fieber heilen. |
Planet: | Venus | |
Element: | Wasser | |
Geschlecht: | weiblich | |
Götter: | Ganymedes |
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