Tollkirsche

  

SEHR GIFTIG !!!


Botanischer Name:   Atropa Belladonna
Familie:   Solanaceae (Nachtschattengewächse)
Deutscher Name:   Tollkirsche
dt. Synonyme:   Chrottenblume, Deiwelchskersche, Judenkernlein, Judenkirsche, Rasewurz, Schwarber, Teufelsauge, Tollbeere, Waldnachtschatten
Etymologie:   Belegt seit dem 17. Jahrhundert. Der Name kommt von der Wirkung der Beeren, die einen "toll" (verwirrt) macht.
Englischer Name:   Belladonna
engl. Synonyme:   Banewort, Black Cherry, Deadly Nightshade, Death's Herb, Devil's Cherries, Diavale, Dwale, Dwaleberry, Dwayberry, Fair Lady, Great Morel, Naughty Man's Cherries, Sorcerer's Berry, Witch's Berry
Vorkommen:    Waldränder oder in Lichtungen von Laub- und Mischwäldern. Wächst gerne auf Kalkböden. Ist auch in Skandinavien, West- und Südeuropa, Balkan, Kleinasien bis nach Nordafrika und den Iran beheimatet..
   

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Aussehen:    Die mehrjährige Tollkirsche wird gewöhnlich zwischen 50 cm und 1,70 m groß. Reich verzweigt, wächst der stumpfkantige Stängel gerade und ist fein behaart. Die Blätter sind behaart, ungeteilt, ganzrandig, nicht gegenständig angeordnet, oval geformt und laufen lanzettlich zugespitzt aus. Im Bereich des Blütenstandes kommt es zur Paarbildung der Blätter. Die Blüten sind violett bis grün-violett. Die Frucht ist wie eine Tomate aufgebaut. Der Geschmack ist nur leicht süß und etwas bitter und adstringierend (hinterlässt ein pelziges Gefühl). Die Reifezeit der Früchte geht von August bis Oktober.
Blütezeit:     Zwischen Juni und August
Reifezeit der Früchtet:     Je nach Standort zwischen Ende Juli und Ende September
Inhaltsstoffe:    Hyoscyamin, Scopolamin, Apoatropin, Belladonnin und Scopoletin 
Blätter: Zwischen 0,5 Prozent und 1,5 Prozent; Wurzeln: 0,85 Prozent, im Samen 0,8 Prozent; Früchte: 0,65 Prozent; Blüte: 0,4 Prozent Tropanalkaloide

 

Anwendung in der Homöopathie:    Zur Behandlung fieberhafter Erkrankungen

 

Geschichte:    Seit der Antike wurde die Tollkirsche in der Medizin verwendet, zum Beispiel als Schmerzmittel. Im 19. Jahrhundert wurde sie die Wurzel- und Krautextrakte bei Gelbsucht, Epilepsie, Wassersucht, Keuchhusten, Nervenkrankheiten und Scharlach eingesetzt.

Im Mittelalter träufelten sich die Frauen Tollkirschensaft in die Augen, da dass in der Tollkirsche enthaltene Atropin eine vorübergehende Vergrößerung der Augen bewirkt und ihnen so mehr Tiefe verlieh. Die damit einhergehenden wochenlangen Sehstörungen wurden von der Damenwelt in Kauf genommen. 

Die Wahnzustände, die bei einer höheren Dosierung auftraten, waren in der frühen Neuzeit ein Indiz für den Hexenverdacht. Darüber hinaus wird angenommen, dass die Tollkirsche auch ein Bestandteil der Hexensalben war. Sie wurde auch zur Abtreibung, gegen Tollwut und Gicht und als Aphrodisiakum eingesetzt. 

Die Priesterinnen der römischen Kriegsgöttin Bellona tranken einen Tollkirschen-Aufguss, bevor sie ihre Göttin anbeteten und um Hilfe baten.

Magische Eigenschaften:    Astraler Schutz, um Visionen zu erzeugen
Magische Verwendung:     Als Räucherung

Die Blätter werden lichtgeschützt gelagert, die Früchte an einem luftigen, trockenen Ort getrocknet. Beide eignen sich als Zutaten zu diversen Räuchermischungen, am besten mit Fliegenpilzen oder Hanf. 

Das Essen von Tollkirschen sollte unterlassen werden, da bei den meisten Menschen schon geringe Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen können. 10 bis 20 Kirschen können tödlich wirken. Eine genaue Dosierung, wie die Tollkirschen auf den einzelnen Menschen wirken und wann die ersten Vergiftungserscheinungen auftreten, kann nicht angegeben werden.
Ritueller Gebrauch:     Als Bestandteil des Ritualweins

 

Planet:     Saturn
Element:    Wasser
Geschlecht:    weiblich
Götter:    Hekate, Bellona, Circe

 


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Tollkirsche
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