Weide
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![]() © M. Großmann / PIXELIO |
Aussehen: | Die meisten Weidenarten sind in Mitteleuropa heimisch. Dort wachsen sie vor allem an feuchten Gräben, Feuchtwiesen und Wasserläufen. Je nach Art wird die Weide zwischen 3 und 30 Meter hoch. Während der Stamm der älteren Weide sehr rauh und gefurcht sein kann, sind die jungen Zweige schmal und biegsam, so dass sich Körbe daraus flechten lassen. Mit oder nach dem Austreiben der Blätter erscheinen die Blüten im Frühjahr als so genannte Weidenkätzchen.
In der Gattung der Weiden sind unterschiedliche Arten vertreten. Sie variieren nicht nur, was die Größe und die Blattform anbelangt, sondern beim Standort; daher ist eine Einteilung schwierig. |
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Blütezeit: | Silberweide: April bis Mai, Weide: März bis Mai | |
Erntezeit: | Blätter: im Sommer, Rinde: das ganze Jahr über | |
Verwendete Teile: | Blätter, Rinde | |
Inhaltsstoffe: | Glykosid, Salicin, Salizylsäure, Salicortin, Tremulacin, Gerbstoffe, Gerbsäure, Flavonoide |
Zubereitungen: | Bad, Tee, Tinktur | |
Medizinisch verwendete Arten: | Die sind bei der Weide die Purpurweide (Salix purpurea), die Reifweide (Salix daphnoides) und die Bruchweide (Salix fragilis). | |
Medizinische Verwendung: | Die Inhaltstoffe der Weidenrinde wirken schmerzstillend, entzündungshemmend, fiebersenkend und
adstrangierend. Die häufigste Art der Anwendung ist Weidenrinden- Tee. Er dient zur Behandlung von leichten, fieberhaften Erkältungskrankheiten bei Erwachsenen, chronischen Schmerzen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und entzündlichen, schmerzhaften Erkrankungen. Der Tee kann auch bei Rückenschmerzen, Arthrose und rheumatischen Beschwerden angewandt werden. Für die Zubereitung nimmt man ein Gramm fein geschnittene oder gepulverte getrocknete Weidenrinde und setzt diese mit 150 Milliliter kaltem Wasser an, bringt dies kurz zum Sieden und seiht es nach fünf Minuten ab. Drei bis fünf mal täglich eine Tasse frischen Tee trinken. Weide- Tee oder Tinktur kann äußerlich als Umschlag, Bad oder als Waschung zum Aufweichen von Hornhaut und Hühneraugen genutzt werden. |
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Sonstiges: | Weiden werden häufig zur Befestigung eines Bodens verwendet, beispielsweise an rutschigen Hängen. Da sie im selbst im überschwemmten Wasser leben können, werden sie auch an Bächen gepflanzt, deren Böden unterspült sind. Die Zweige werden zum Flechten von Körben verwendet - besonders die der Korbweide. Besonders Weiden mit schmalen Blättern lassen sich am Besten verflechten. Früher wurden mit ihnen auch die Dächer bedeckt oder sie wurden als Bindemittel benutzt. Weide wird auch als Futter für Tiere verwendet. Andere Verwendungsarten: Stiele von Werkzeugen, Dübel und Nägel, die aus dem Holz gefertigt werden. ACHTUNG: |
Brauchtum: | Die Weide gilt als Zauber- und Unglücksgewächs. In Hamlet stirbt Ophelia, weil der Weidenzweig, den sie in ihrer Angst ergreift, bricht. Sie stieg hinauf, um ihre wilden Kränze An den gesenkten Zweigen aufzuhängen; Da brach ein falscher Ast, und niedersinken Die rankenden Trophäen und sie selbst In's weinende Gewässer . . . Die Weide kommt auch bei Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" bei "Heinrich VI" und beim "Kaufmann von Venedig" vor. Die Palmkätzchen werden im Frühling in der Kirche geweiht, um Haus und Heim vor Blitz und Gewitter zu schützen und sie gegen verschiedensten Krankheiten zu verwenden. Weide wird oft zum Wenden von Krankheiten genommen: In Tschechien sieht das so aus: Bei Fieber soll man abends zu einer alten Weide gehen, die nahe am Wasser steht und sich so lange dort aufhalten, bis das Fieber vorbei ist. Dann muss er etwas von sich am Baum befestigen und sich umdrehen und so schnell er kann, nach Hause laufen. Das Fieber wird am Baum hängen bleiben. Eine andere Möglichkeit ist, einen hölzernes Keil mit zu nehmen, diesen in den Baum einzuschlagen und dabei zu rufen "Da schlag ich dich ein, dass du nicht mehr auf mich kommst!" Er darf aber beim nach Hause gehen nicht antworten, falls ihn eine Stimme rufen sollte und sich auch nicht umdrehen. Die Weidenäste wurden auch als Wünschelruten zum Auffinden von Wasseradern verwendet. Die Bevölkerung glaubte fest an die Macht und die Zauberkraft der Weide. |
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Magische Eigenschaften: | Liebe, Liebesdivination, Schutz, Heilung | |
Ritueller Gebrauch: | In England wurden Grabhügel, die in der Nähe von Sümpfen oder Flüssen lagen, oft mit Weiden eingegrenzt, wahrscheinlich wegen der symbolischen der Weide mit dem Tod. Die Weide ist Hekate, Hermes und allen anderen Gottheiten der Unterwelt gewidmet. Man glaubt, dass sie eine sichere Reise in die Anderswelt gewährt. Orpheus wandte sich an die Weide, als er durch die Unterwelt ging, um von ihr die Gabe der Redegewandtheit zu erhalten. Als er sich nämlich in den Gärten der Persephone befand, gab er seine Hand unter eine ihrer magischen Weiden, um dieses Geschenk zu empfangen. Auch sollen die rumänischen Zigeuner die Weide für ihr Fest des Grünen George, das sie zum Frühjahrsäquinoktium feiern, verwenden. Der Grüne George ist ein Jugendlicher, der ein grünes Kleid aus grünen Blättern trägt, ein Pendant zum Grünen Mann. Er sorgt dafür, dass für die Tiere genug Gras zum Fressen und genug Futter da ist, um den Viehbestand zu erhalten. Dann nimmt er die Eisennägel, die drei Tage und drei Nächte lang im Wasser gelegen haben und schlägt sie in die Weide. Danach zieht er sie wieder heraus und wirft sie in ein fließendes Gewässer, um die Wassergeister gewogen zu stimmen. Man glaubt, dass dies die Heilung für den Volksstamm für das kommende Jahr versichert. Eine alte heidnische Legende in Finnland verbindet die Weide auch mit der Göttin Aino. Die Legende sagt, dass die Eiche aus einer ihrer Rippen wuchs und seitdem einer ihrer heiligen Bäume ist. |
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Magische Verwendung: |
Weidenblätter trägt man oder verwendet sie in magischen Mischungen, um die Liebe anzuziehen. Das Holz wird gebraucht, um daraus magische Zauberstäbe anzufertigen, die bei der Mondmagie angewendet werden. |
Planet: | Mond | |
Element: | Wasser | |
Geschlecht: | weiblich | |
Götter: | Aino, Artemis, Ceres, Hekate, Persephone, Hera, Merkur, Belili, Belinus |
Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):
Weidenkätzchen |
Trauerweide |
Weidenkätzchen |
Weidenkätzchen |
Weide |
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