Samhain

von Isis


  

Unter den ganzen Festen im Jahresrad, ist Samhain für Wiccas das Wichtigste. An Samhain sind die Schleier zwischen unserer Welt und dem Jenseits am Dünnsten. Es ist die Zeit, in der die Kommunikation mit Spirits und Toten, die noch nicht wieder reinkarniert sind, am Einfachsten ist; die Zeit, in der die Verstorbenen nach Summerland hinüber gehen, den Schleier durchbrechen. Es ist aber auch die Zeit der Weissagungen, der Zukunftsschau. Wiccas feiern in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November den Beginn des neuen Jahres. Man erntet die Früchte der Arbeit, die im alten Jahr gesät wurden und bereitet sich auf Neues vor. 

 

Für diese Nacht gibt es viele Namen: Die bekanntesten sind Samhain und Halloween, andere gebräuchliche sind Oiche Shamhna, Oiche na sprideanna (Geisternacht), Puca night, Shadowfest, Old Hallowmas, All Hallow's Eve, Nutcracker Night, Bob Apple Night, Apple Night, Candle Night, Goblin Night, November Eve.


Keltische Ursprünge

Samhain ist das einzige Fest, bei dem man tatsächlich zurück verfolgen kann, dass es gefeiert wurde. Denn auch für die Kelten war es das wichtigste Fest im Jahr. Unklar ist jedoch, ob die Kelten das Fest tatsächlich am 1. November gefeiert haben beziehungsweise wie und ob sie das genaue Datum errechnen konnten.
Nicht außer Acht lassen sollte man in diesem Zusammenhang die Umstellung des Kalenders im Jahr 1582, nach der auf den 2. September gleich der 11. September folgte, also gleich elf Tage ausgelassen wurden. 

Als sicher erforscht gilt, dass bei in der keltischen Wahrnehmung ein Zeitabschnitt immer mit der Dunkelheit begann: So kennzeichnete der Abend den Beginn eines neuen Tages und die zunehmende Dunkelheit läutete auch den Beginn des Winters ein. So wird vermutet, dass die Kelten kein festes Datum für die Feierlichkeiten besaßen, sondern sich einfach nach den Anzeichen in der Natur richteten. 

Neben dem 31. Oktober gibt es auch noch einen anderen Termin, an dem einige Wiccas Samhain feiern – und das ist dann, wenn die Sonne 15 Grad Skorpion erreicht. Dieser Termin fällt mit dem christlichen Fest des Heiligen St. Martin zusammen und ist einige Tage später. 

Je nach Land wird Samhain auch anders ausgesprochen: In Irland ist es „so-win“ (altirisch: „Samuin“), in Wales „so-ween“, in Schottland „sav-en“ und in den USA „sam-hane“. Der walisische Name ist Calan Gaeaf. 

Auf Grund eines bedeutenden Fundes sind sich die Archäologen sicher, dass Samhain bei den Kelten gefeiert wurde – den des Coligny-Kalenders. Dieser wurde 1897 in den Ruinen des Apollotempels von Coligny (im Südosten Frankreichs) gefunden. Es handelt sich hierbei um eine große Bronzetafel, von der leider nur Bruchstücke vorhanden sind. Diese enthält in Tabellenform kalendarische Einträge. Heute befindet sich der Kalender im "Musee de la Civilisation Gallo-Romaine" in Lyon. Es wurde jahrelang angenommen, dass der Kalender aus dem 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung stammt, heute geht man vom 9. Jahrhundert aus.

Hier ist Samhain als „Samon(i)“ aufgeführt, was nach dem Keltenforscher Prof. Helmut Birkhan so viel wie „zum Sommer gehörig“ bedeutet. Volksetymologisch bedeutet Samuin auch „End of Summer“, also Ende des Sommers, wie eine andere Bezeichnung für Beltane auch „C’etsamuin“ ist und „das erste Sommerliche“ bedeutet. 

Kalender von Coligny

Helmut Birkhan betont in seinem Buch „Die Kelten“ aber, dass es nicht klar ist, welchen Monat genau dieses „Samon(i)“ entspricht. So könnte es sein, dass es eben diese Monate, September oder Oktober bedeutet, aber Samon(i) auch mitten im Sommer liegt.

Der zweite bekannte Kalender, den die Kelten benutzten, ist der bäuerliche (Sonnen-)Kalender, der im alten Irland Gebrauch fand. Dieser ist in Imbolc, Beltane, Lughnasad und Samuin unterteilt. Tagundnachtgleichen und Sommersonnenwenden hatten bei den Kelten keinerlei Bedeutung.


Bedeutung

Samhain symbolisierte auch bei den Kelten den Beginn des neuen Jahres. Es ist der Tag, an dem die Sonne für einen Tag ruht, die Schleier zwischen den Welten zwischen dem Dies- und dem Jenseits für einen Moment gehoben werden. In der irischen Mythologie vereinigte sich Dagda, der gute Gott der Tuatha De Danaan, der aber auch als Erden- und Totengott galt, an Samhain mit den drei Göttinen Badb, Macha und Nemain. Aus diesen wurde dann Morrigan, die Königin der Spukgeister, des Krieges und der Unterwelt.

"The Riders of the Sidhe" von John Duncan, 1911

  

An Samhain fanden in den keltischen und irischen Legenden und Mythen auch immer einschneidende Ereignisse statt. So war dies der Tag der zweiten Schlacht zwischen dem Königsgeschlecht der Tuatha De Dannan und den Formoren. Die Tuatha De Dannan waren später auch als Sidhe – das Alte Volk, Feen, Elfen - bekannt. An Samhain standen die Höhlen zur Welt der Sidhe offen, was die Kelten mit Angst vor den Wesen füllte, die aus diesen heraus kommen könnten. Andererseits konnten keltische Helden auch in die Welt der Sidhe hinübergehen. Wer den Sidhe an Samhain begegnete, lief Gefahr, von ihnen gefangen genommen zu werden. 

Mit den Sidhe verwandt sind die Pooka, die das Korn, was an Samhain nicht geerntet war, verdarben. So erhielt Samhain auch die Bedeutung als letztes Erntefest, der Abschluss der Ernte. 

Einer anderen Legende nach soll der Totengott auch die Seelen der Verstorbenen mit hinüber nehmen. In dieser Nacht konnten diese auch ins Diesseits zurück kommen und für einen kurzen Augenblick ihre Lieben besuchen. Daher wurde für sie auch ein extra Tischgedeck mit aufgelegt. 
Die keltische Vorstellung vom Jenseits war die eines Paradieses – eine Hölle, in der man für schlechte Taten bestraft wurde, gab es in ihrer religiösen Vorstellung nicht. 


Bräuche

Laut Helmut Birkhan und Jan de Fries wurde auf dem Hügel der Tlachtga, der jetzt der Hill of Ward im irischen County Meath ist, zu Samhain ein Feuer entzündet, von dem die Dorffamilien ihr Feuer holten. Tlachtga war eine kleine, lokale Göttin, die in diesem Hügel beerdigt worden war. Das Feuer an Samhain galt einerseits als Symbol für die Sonne, den Neubeginn und die Reinheit, andererseits sollte sie dadurch unterstützt werden. 

Auch Opfer wurden dargebracht. Zum Beispiel opferten die Kelten den Korn- oder Vegetationsgott, der durch die letzten geernteten Ähren symbolisiert wurde. Oder sie opferten ein Tier oder einen Menschen. Das Opfer war meistens männlich – weibliche Opfer gab es nur eine kurze Zeit. Aus dieser Periode stammt der heute noch gebräuchliche Name für die letzte Ähre, die „Maiden“ oder „Mother“ genannt wird. 

An Samhain wurden auch die Tiere geschlachtet, die zur Zucht nicht notwendig waren. Da im Winter das Futter knapp war, wurden nur die Tiere durchgefüttert, die im nächsten Jahr benötigt wurden. 

Mit der zunehmenden Christianisierung wurde dieser Tag auf den 11. November – den Tag des Heiligen Martin – verlegt. 

  

Darüber hinaus gilt Samhain auch als der Tag der Weissagungen. In Wales, wo das Fest unter dem Namen Nos Calan gaeaf (Nacht des Winteranfangs) bekannt war, war es eines der großen Geisternächte (teir nos ysprydnos), wurden verschiedene Spiele durchgeführt, mit denen man die Zukunft vorhersagen konnte. So ritzten die Leute in Steine ihren Namen und warfen sie ins Feuer. Konnte jemand nach dem Erlöschen des Feuers seinen Stein nicht mehr finden, so war dies ein Zeichen für Unglück im neuen Jahr. Auch wurde aus den Steinen die Zukunft vorher gesagt.

Wie an Beltane war auch Samhain die Zeit für ausschweifende sexuelle Aktivitäten und Festzüge. So berichtet J. A. MacCulloch in seinem Buch „The Religion of the Ancient Celts“ von Hinweisen auf Umzüge in Deutschland und dem alten Gallien, bei denen die Männer mit den Häuten und Köpfen der geschlachteten Tiere durch die Straßen zogen. 

In Bezug auf die Tieropfer beschreibt Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.) von der Opferung zweier Bullen für ein Fruchtbarkeitsritual. Diodorus (1. Jahrhundert v. Chr.) beschreibt, dass aus den Todeszuckungen eines Opfers die Zukunft vorhergesagt wurde. Von Tacitus (55 bis 116 n. Chr.) stammt die Schilderung der Eingeweideschau, die sowohl bei Tieren, als auch bei Menschen durchgeführt wurde. Auch badeten seiner Beschreibung nach die Kelten ihre Altäre im Blut ihrer Opfer. 

In den irischen Sagen gibt es hingegen Geschichten darüber, dass Neugeborene geopfert wurden – es fehlt jedoch der Hinweis, ob dieses Opfer lebend oder als Opfer dargebracht wurde. 


Mythen

Um die Gepflogenheiten des Samhain-Festes gibt es eine ganze Reihe an Mythen, Sagen und Legenden. Allerdings stammen die alle aus der Zeit der Christianisierung – dem 9. Jahrhundert und wurden zum Teil in christlichen Klöstern niedergeschrieben. Vermutlich sind sie deshalb nicht sehr ernst zu nehmen.

Der keltische Gott Samhain

Neoheiden behaupten, dass er tatsächlich existieren soll. So findet man den keltischen Gott Samhain auf zahlreichen Seiten im Internet. Er soll ein grausamer druidischer Totengott gewesen sein. Es gibt tatsächlich eine Figur namens Samhain oder Sawen aus der keltischen Überlieferung. Allerdings spielt dieser nur in einem Märchen eine Rolle, in dem er Balor of the Evil Eye eine magische Kuh stielt. 
Ein Totengott namens Samhain wird das erste Mal 1770 bei Col. Charles Vallency erwähnt, der in einem sechsbändigen Werk der Frage nachging, ob die Iren ursprünglich aus Armenien kommen. 

  

Allerheiligen, Halloween

  

Der Erzbischof von Konstantinopel, Johannes Chrysotomos, erwähnte im 4. Jahrhundert zum ersten Mal einen Feiertag namens Allerheiligen (Omnium Sanctorum), den er als Feiertag für alle Heiligen, besonders für die Märtyrer, bezeichnet. Während sich im orthodoxen Glauben dieser Feiertag von Anfang an durchsetzte, variierten die Feiern in der Westkirche. So wurde er in England und Deutschland am 1. November begangen, in Irland jedoch anfangs am 20. April. Im 8. oder 9. Jahrhundert wurde er auch hier auf den 1. November verlegt. 835 legte Papst Gregor II. endgültig den 1. November fest. 

Allerseelen

Seit dem frühen Mittelalter gibt es verschiedene Gedenktage für alle Verstorbenen, wie den Pfingstmontag oder am Montag nach dem Dreifaltigkeitsmontag (Ende Mai). Der 2. November als großer Gedenktag für alle Verstorbenen stammt jedoch von Abt Odilo von Cluny (994 bis 1048). Der Tag nach Allerheiligen wurde absichtlich gewählt, weil die Heiligen die Fürsprecher für die Toten sein sollten. An diesem Tag werden die Gräber der Verstorbenen geschmückt und ein ewiges Licht hingestellt. Auch betet man für die Verstorbenen, damit sie bald ins Paradies kommen. Denn vor ihrer Aufnahme ins Paradies müssen die Seelen zuerst ins Fegefeuer. Die Lebenden können ihren Lieben jedoch helfen, in dem sie Messen lesen lassen, Opfer bringen oder für sie beten. 


Bräuche

An Allerheiligen wurde früher gefastet, also kein Fleisch gegessen. Auch gibt es zahlreiche Bräuche, wie die Zukunftsschau oder die Vorhersagung des zukünftigen Ehemanns, die vor allem im 18./19. Jahrhundert sehr beliebt waren. In Schottland wurden Feuer angezündet. Waren diese herunter gebrannt, wurde die Asche in Kreisen ausgelegt, um die die Leute dann tanzten. Die ausgehöhlten Kürbisse beleuchtete man mit Kerzen, um böse Dämonen fern zu halten. Auch zündete man neue Kerzen an. Daneben gab es auch Reinigungsbräuche für das Vieh. 

Und natürlich erhielt sich auch der Glaube an Geister und Feen, die in dieser Nacht unterwegs sind und wieder in die Welt der Lebenden zurück kehren.  

  

Halloween heute

Der Name Halloween wurde zum ersten Mal im 18. Jahrhundert niedergeschrieben. So, wie es heute gefeiert wurde, entstand es zum Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. Die Amerikaner kombinierten dabei die Angst vor Hexen, den Fasching, wie er in Deutschland gefeiert wird sowie die Traditionen der Iren und Schotten im 19. Jahrhundert. Nach Europa ist dieses Fest erst in den letzten Jahren zurück gekommen. 

  

Die Kürbislaterne „Jack-O-Lantern“ hat ihren Ursprung in Schottland oder Irland. Sie wurde angezündet, um Leute, die im Dunklen reisen mussten, vor Dämonen oder bösen Geistern zu beschützen. Auch in Fenstern oder auf Türpfosten wurde sie daher aufgestellt. Bei ihrer ersten schriftlichen Erwähnung 1704 bezeichnete der Begriff einen Nachtwächter oder Mann mit Laterne. 

Der Brauch des „Trick-or-Treat“ (Süßes oder Saures) soll angeblich von den Kelten stammen. Verkleiden sich heute die Kinder, um Süßigkeiten zu erhalten, waren es im alten Irland arme Bauernjungen, die Geld, Brot, Kuchen oder Eier für ihr Fest sammelten. Wer sich gegenüber den jungen Leuten großzügig zeigte, konnte sich damit für das nächste Jahr zu einer guten Ernte verhelfen. 

Auch das Gruseln, wie Gruselpartys, Verkleidungen als Monster oder Gespenster, Gruselfilme oder gruselige Raumdekorationen sind eine Erfindung des modernen Halloweens. 


Symbole

Es gibt im modernen Halloween eine Reihe von Symbolen. Gerina Dunwich hat diese entschlüsselt.

 

Geister und Skelette standen ursprünglich für Tod und Wiedergeburt, heute stellen sie Tod und vor allem Gruseliges dar. 

Fledermäuse wurden einst in vielen Kulturen mit Zauberei und Tod in Verbindung gebracht – im Mittelalter auch mit Hexen, da man dachte, die Hexen würden durch Dämonen in Tiergestalt unterstützt (beispielsweise schwarze Katzen). Der Aberglauben besagt auch, dass Fledermäuse, die gegen ein Fenster oder dreimal ums Haus fliegen, den Tod eines ihrer Bewohner ankündigen. In China und Polen stehen sie für Glück und ein langes Leben. Tötet ein Aborigine eine Fledermaus, stirbt er früher. In Verbindung mit Halloween erhielten die Fledermäuse die Assoziation als blutsaugende Vampire.

Im Kessel, einst ein Symbol für Erleuchtung, Weisheit und Transformation, der mit Hekate oder Cerridwen in Verbindung gebracht wird, braut die Halloween-Hexe ihre giftigen Zaubertränke. 

  

Auch Eulen sind Vertraute der Hexen, galten aber im alten Griechenland als die Vögel der Athene, die für Weisheit stand. In Rom wiederum waren sie ein böses Omen.
Besen, die für Sexualität und Reinigung stehen, sind Fortbewegungsmittel der Hexe. 

Halloween-Farben sind Orange (Ernte) oder Schwarz (Tod).


Moderne Heiden und Samhain


Für die modernen Heiden hat die Nacht vom 31. Oktober auf den ersten November eine Reihe von Bedeutungen, die teilweise den keltischen Ursprüngen ähneln.
Wie bei den Kelten wird in dieser Nacht der Toten gedacht und durch Divination Vorhersagen für das neue Jahr gemacht. Da Samhain nach Lammas und dem Autumn Equinox als das dritte Erntefest gilt, ist dies auch die Zeit, um Projekte abzuschließen - also sprichwörtlich die Ernte einzuholen - und neue zu beginnen. 

Wie bei den Kelten markiert Samhain auch für die Heiden den Beginn des neuen Jahres. 

In vielen Büchern werden Kürbisse als Altarschmuck empfohlen – das ist ein neuer Brauch, da die Kelten keine Kürbisse kannten. Auch werden zu Samhain die Kerzen für die Himmelsrichtungen sowie die Kerzen, die für Gott und Göttin angezündet werden, ausgewechselt – als Zeichen dafür, dass nun ein neues Jahr beginnt. 

Nach Samhain beginnt die dunkle Zeit – die Tage werden immer kürzer, es regiert die Dunkelheit, die Nacht. Diese Zeit endet mit dem Winter Solstice am 22. Dezember, dem Tag, an dem das Licht wieder langsam zurückkehrt. 

 
  

Andere Feste

1. Divali
Dieses hinduistische Fest wird in Indien Ende Oktober/Anfang November gefeiert. Hier platzieren die Gläubigen auf Dächern Kerzen und hängen Lampions in die Bäume, um den Seelen der Verstorbenen (Pitris) den Weg ins Jenseits zu zeigen.

2. El Dia de la Muerte
Das ist ein fröhliches Fest, das in Mexiko begangen wird. Die Häuser werden mit Knochen oder Skeletten geschmückt. Es gibt ein Festmahl, das für die Toten zubereitet wird. Männer gehen mit ihren Laternen von Haus zu Haus und singen Lieder für ihre Verstorbenen. Manchmal bewachen und feiern die Leute auch an den Gräbern der Toten.

3. Pomona
Im alten Rom wurde am 1. November das Fest der Göttin Pomona gefeiert. Auch bei diesem Fest handelte es sich um ein Erntefest. Auch die römischen Feralia – das Totenfest – wurden um die Zeit gefeiert.

4. Reformationstag
Die Protestanten begehen am 31. Oktober den Reformationstag in Gedenken an Martin Luther. Dieser Tag ist jedoch nur in einigen deutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Martin Luther nagelte am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517 seine 95 Thesen zu Ablass und Buße an die Schlosskirche zu Wittenberg, erreichte damit eine akademische Auseinandersetzung und läutete die Reformation ein. Dieser Thesenanschlag ist jedoch nur eine bildhafte Ausschmückung der Protestanten. Tatsächlich sandte Luther seine Thesen in Briefform an mehrere geistliche Oberhäupter des Landes. 1667 wurde, ausgehend von Sachsen der Reformationstag auf den 31. Oktober gesetzt.

5. Martinstag
Der Tag des Heiligen Martin wird am 11. November gefeiert. Kinder ziehen mit hell erleuchteten Lampions durch die Straßen und singen Lieder – in Gedenken an den Heiligen Martin, von dessen Wohltaten gegenüber armen und kranken Menschen die christliche Überlieferung berichtet. Einst wurde an diesem Festtag auch ein Tier geschlachtet.